Xenolith für kleines Orchester (2021)

Besetzung:

1(Picc)-1(EH)1-1, 2-1-1-0, Pk.Schl.(1-2), Streicher (min. 4-4-2-2-1)

Aufführungsdauer: ca. 15′

Verlag: Schott Music (in Vorbereitung)

UA: 4.März 2022, 19.30 Dr.Tolberg-Saal Schönebeck

Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck
Dirigent: Jan-Michael Horstmann

Weitere Aufführungen:
6.März 2022, 17.00 Carl-Maria-von-Weber-Theater Bernburg
8.März 2022, 16.00 und 20.00, Katharinenkirche Stendal

Auftragswerk der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck

Werkeinführung:

Ein Xenolith (wörtlich „Fremdstein“) ist ein Einschluss eines Steins in erkaltetem vulkanischen Material. Doch kann man den schönen griechischen Begriff natürlich auch freier als „fremder Stein“ übersetzen: ein Stein, der an einem Ort ist, wo er nicht hingehört – oder der nicht da ist, wo er hingehören sollte. Die Sieben Steine von Preußlitz sind seit einigen Jahrzehnten nur noch zu sechst. Das wirft Fragen auf und eröffnet mythologische Assoziationen: Wenn die Sage stimmt, dass es sich um versteinerte Menschen handelt – hat sich da einer wieder entsteinert und aus dem Staub gemacht? War der siebte Stein (magische Zahl!) wirklich nur ein einfacher Sandstein?

Die Komposition beschäftigt sich mit versteinertem Material, mit Einschlüssen fremden Materials in anderes – was auch zu der Frage führt, ob wirklich der Einschluss das Fremde ist oder vielleicht doch seine Umgebung? – und mit Leer- und Fehlstellen.

Äußerlich ist das Stück als Folge von sieben Sätzen angelegt, die ihren Ausgangspunkt von den Materialien und den Größenverhältnissen der Steine von Preußlitz nehmen. Die Satzüberschriften spielen auf diese Materialität an:

I. Schläge II. Nachklappern III. Schläge (Variante) IV. Rieseln V. Vibrieren VI. Blöcke

Der siebte Satz („Siebenstein“) bedient sich wie aus einem Steinbruch beim Material der ersten sechs – da die Satzreihenfolge in der Aufführung jedoch frei ist, kann das Selbstzitat auch wie ein Original erscheinen und umgekehrt. Die Siebenzahl, oft aufgelöst in sechs einander ähnliche und ein abweichendes Element, spiegelt sich auch in vielen kompositorischen Details.