Menschen am Sonntag (Filmmusik) [gemeinsam mit Theo Nabicht und John Eckhardt] (2016)

Besetzung: Kontrabassklarinette, Kontrabass

Dauer: ca. 1 Std. 15 Min.

Auftrag der Freunde und Förderer der Villa Concordia Bamberg e.V. und der Lichtspielfreunde Bamberg e.V.

Erarbeitet mit Theo Nabicht und John Eckhardt auf Basis von Improvisationsanweisungen im Februar und Mai 2016.

Uraufführung: 25.5.2016, Lichtspiel Bamberg

Einführung:

Menschen am Sonntag ist ein Stummfilm von Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer und Billy Wilder. Der spätere Oscarpreisträger Billy Wilder verfasste das Drehbuch mit Robert Siodmak nach einer Idee von Roberts Bruder Curt Siodmak.
Er wurde von Moriz Seelers Produktionsfirma „Filmstudio 1929“ produziert und entstand in den Jahren 1929 und 1930 in Berlin und Umgebung. Die Uraufführung war am 4. Februar 1930. Er zählt zu den späten Vertretern der Neuen Sachlichkeit im Film.

Der Film schildert das Leben junger Menschen in der Metropole Berlin Ende der 1920er Jahre. Vier der fünf Hauptdarsteller standen das erste Mal vor der Kamera, nur Christl Ehlers hatte bereits ein Jahr zuvor eine Hauptrolle in dem Märchenfilm Frau Holle gespielt. Seine Entstehungsgeschichte macht den Film zu einem der ersten Independentfilme und zu einem Vorläufer des Neorealismus der Nachkriegszeit. Menschen am Sonntag ist außerdem sehenswert aufgrund seiner dokumentarischen Filmaufnahmen der noch unzerstörten Hauptstadt in sommerlicher Wochenendstimmung.

Die Filmmusik entstand ausschließlich auf der Basis von verbal und grafisch fixierten Improvisationsanweisungen und wurde in zwei mehrtägigen Arbeitsphasen in Berlin gemeinsam mit Theo Nabicht und John Eckhardt aus diesen Anweisungen entwickelt. Eine ausnotierte Partitur existiert nicht, lediglich Aufzeichnungen der Musiker als Gedächtnisstütze für die einzelnen Abschnitte.

Die Musik bewegt sich zwischen kommentierender oder kontrastierender Begleitung des Films, wobei gleichermaßen psychologisierende wie untermalende Ideen und Herangehensweisen verfolgt werden und eigenständigen, abstrakteren Entwicklungen.